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Heidelberger-Leben Basisrente: Finger weg!

Als Selbstständiger muss ich mich um meine Altersvorsorge selber kümmern. Der Gesetzgeber hat dazu eine nette Möglichkeit in Form der Basisrente (auch Rürup-Rente genannt) geschaffen. Weiterhin gibt es die Basisrente auf Fonds-Basis, bei der man selber entscheiden kann, wie die Beiträge angelegt werden. Die Möglichkeiten der Zuzahlung bis zu gewissen Grenzbeträgen, macht die Basisrente zusätzlich attraktiv.

Womit sich dann die Frage nach dem richtigen Anbieter stellt. Nun, kein Problem, dazu frage ich den Versicherungsberater meines Vertrauens. Den stellte mir bisher MLP zur Verfügung. [Ich höre natürlich jetzt schon die ersten sagen: “Wie kann man nur! MLP war schon der größte Fehler.” Ich bin aber im Großen und Ganzen ganz zufrieden mit der Beratung.]

Als Ergebnis kam als Anbieter “Heidelberger-Leben” mit der Fond-gebundenen Basisrente heraus. Und damit beginnt eine Odyssee die ihresgleichen sucht. Ohne alle Details nun auszubreiten (ich könnte eine Roman darüber schreiben), nachfolgend die Kurzfassung der absoluten Highlights:

  • Informationen: Heidelberger-Leben hat die Strategie seine Kunden nur sehr spärlich mit Informationen über den Stand der Anlagen zu informieren. Es gibt einmal im Jahr einen Depotauszug. Akutelle Informationen muss man extra anfordern, und bekommt diese nach x-fachem Nachfragen mit erheblicher Verzögerung. Für eine Finanzanlageprodukt ist dies in diesen Tagen wirklich sehr hilfreich...

  • Qualität der Informationen: Bei den ersten Antworten seitens Heidelberger-Leben habe ich noch gedacht “Ok, das war der Praktikant.” Nachdem sich aber gezeigt hat, dass dies dem Standard entspricht, mochte ich mir gar nicht vorstellen, wie Heidelberger-Leben mein Geld verwaltet. Anbei ein paar Highlights:
    • Verwendung von Abkürzungen ohne Erläuterung. Nachfragen zeigte, dass Heidelberger-Leben selber nicht wusste, was diese bedeuten.
    • Keine Angaben von Einheiten: %-Werte benötigen immer die Angabe “% von was?”. Nicht so bei Heidelberger-Leben, dort darf der Kunde raten.
    • Bezugsdaten: Anfragen nach einem Jahr X wurden mit Jahr Y Infos beantwortet. Oder Heidelberger-Leben schickte Informationen zum Depot mit einem Datum in der Zukunft. Zuerst war ich begeistert, und wollte diesen Service gerne intensiver nutzen. Wo findet man ein Finanzinstitut, dass in die Zukunft schauen kann?

  • Dauer von Antworten: Das Versicherungen nicht zu den dynamischsten Unternehmungen gehören hatte ich mir schon gedacht, aber die “Antwortzeiten” von Heidelberger-Leben sind so lange, dass ich schon mehrmals vergessen hatte, was ich überhaupt angefragt hatte.

  • Depotinformationen: Heidelberger-Leben scheint nicht zu wissen, dass der Kaufkurs und der durchschnittliche Kaufkurs eines Fondsanteils eine durchaus wichtige Information darstellt. Diese Informationen werden nicht mitgeteilt, ich bin mir nicht mal sicher, ob es diese Informationen überhaupt gibt! Allerdings bekomme ich die Stück pro Fonds zu einem Stichtag. Den Durchschnittskaufkurs daraus zu berechnen ist allerdings unmöglich, und somit kann ich auch mein Depot nicht steuern, da ich auch keine Performanceinformationen erhalte. Wie soll ich dann bitte entscheiden, ob ich von einem in einen anderen Fonds umschichten soll? So ein aktives Portfoliomanagement ist seitens Heidelberger-Leben anscheinend gar nicht vorgesehen. Die Kunden sollen ihr Geld einzahlen und ansonsten bitte die Mitarbeiter nicht mit lästigen Wünschen ablenken.

  • Zuzahlungen: Im ersten Jahr habe ich die Möglichkeit einer Zuzahlung genutzt. Nachdem ich dann auch irgendwann einen Depotauszug erhalten habe, habe ich versucht den Kaufkurs zu ermitteln.
    • Zuerst war ich verwundert, was denn da so in meinem Depot ist, denn Heidelberger-Leben hatte leider die falschen Fonds gekauft. Nach einigem Hick-Hack und jeder Menge “kleinen Dienstweg” Kontakten, wurde diese Rückwirkend bereinigt.
    • Also, zweiter Anlauf für die Berechnung des Kaufkurses. Dabei stellte ich fest, dass viel zu wenig Anteile für meine Zuzahlung gekauft wurden. Meine Nachfrage (bei der alle bisher beschriebenen Punkte wie Qualität, Dauer, Klarheit etc. voll zu trafen) lieferte dann nach Monaten die Antwort: Heidelberger-Leben erhebt 6,5% der Zuzahlungssumme als Gebühr!
    • Das heißt, Heidelberger-Leben sichert sich selber eine risikolose Rendite von 6,5%! Ihren Kunden zahlen sie erheblich weniger garantierte Renditen. So etwas ist für mich reine Abzocke der Kunden!
    • Meine Nachfrage, wofür die Gebühren den sein, brachte keine Antwort, aber eine Aussage wie: “Na ja, Sie haben ja auch einen massiven Steuervorteil durch die Zuzahlung, und davon wollen wir ein Stück abhaben. Ohne uns könnten Sie den Vorteil ja nicht nutzen.” Ok, dass heißt übersetzt also: “Wir machen nichts, wir kassieren nur ab.”
    • Jeder kann sich sicher vorstellen, dass diese “Regelung” mir natürlich vorher nicht mitgeteilt wurde. Das Gesetzt zur Transparenz der Kosten bei Finanzprodukten gab es noch nicht. Und auch als es das Gesetzt dann endlich gab, war die Information sehr versteckt und unklar.

  • Depot-Umschichtungen: Wenn man von einem Fonds in einen anderen Umschichten will, muss man ein Papierformular nutzen. Dieses Formular ist so unverständlich und unlogisch aufgebaut, dass es mir bisher nicht gelungen ist, es selber auszufüllen. Vielleicht bin ich der einzige Kunde, der mit diesem Papier seine Problem hat, ich kann es mir aber nicht vorstellen.

Leider hat der Gesetzgeber bisher nicht vorgesehen, dass man den Anbieter seiner Basisrente wechseln kann. Hier scheint die Lobbyarbeit ein voller Erfolg gewesen zu sein. Ich habe bereits einige Bundestagsabgeordnete dbzgl. angefragt. Wenn ich den Anbeiter wechseln könnte, würde ich es sofort tun.

Der nächste Schritt, neben diesem Blog-Eintrag, der hoffentlich einige Leser davor abhält ein Produkt von Heidelberger-Leben zu kaufen, werde ich noch dem Vorstandsvorsitzenden schreiben. Viel Hoffnung mache ich mir nicht, da der Fisch meistens vom Kopf her anfängt zu stinken.

Was kann ich nun tun? Nun, den Vertrag beitragsfrei stellen und einen neuen Vertrag woanders abschließen. Leider kostet das Depot und die Verwaltung meines Vertrags noch Gebühren... Leider bekommt Heidelberger-Leben dann immer noch Geld von mir, aber da es Anbieter gibt, die keine Gebühren auf Zuzahlungen erheben, ein sinnvoller Schritt.

Fazit: Finger weg von Heidelberger-Leben Produkten, insbesondere der Basisrente! Denn als Kunde bekommt man für extrem hohe Kosten einen miserablen und dilettantischen Service für ein schlechtes Produkt.

Solche Firmen braucht niemand, und ich hoffe, dass die volle Härte des Marktes Heidelberger-Leben trifft. Es wäre nur gerecht...
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Twitter & Co

Ok, I setup a twitter account: www.twitter.com/robertmuench

I was a bit surprised that my name was still available but that’s a good start. I’m not sure if anyone is interested in my stuff nor am I sure if it really makes sense to use twitter.

Which lead me to the following: Using all these so called „social networks“ takes a lot of time. The number of so called „oversharer“ is constantly increasing. At the end of the day, what do people write about if the spend all their time in a „social network“? It can only be about the „social network“.

Do we than have an information perpetuum? A closed universe feeding itself only from information about itself. Strange outlook.
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Commenting added

I just added a way that you can leave comments about the Blog postings. Hope you like it. There is nothing more to read...

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Dumb Routines Part IV

Looks like there are more things really strange than I expected to write about. Ok, now for a dumb routine I don’t understand why it’s not changed:

How to board a plane?

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Dumb Products Part III

Renamed this "series" into "dumb products" because it's now not only about software. Ok, again printers. Read more...
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Dumb Software Part II

Next one? Printer drivers! Not that I'm in touch with theses things that often but if... Read more...
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Dumb Software Part I

I'm always puzzled to see how bad software still is these days. I'm going to publish my bad-software-charts over time because I really can't believe I'm the only one getting nuts about such crap.
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How to get rid of spam once and for all.

I’m always wondering how people try to fight spam. They setup filters in their mail program, buy plug-ins (mostly for Outlook), buy special software. Overall: They spend money to fight spam. Strange. Very strange.
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The Zen of Xen

Ever wanted to install XEN on a dedicated root server and use DomUs for public servers?
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First step...

Just to get my Blog started.
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